Deine Weisheit sei die Weisheit der grauen Haare, aber dein Herz - dein Herz sei das Herz der unschuldigen Kindheit. (Friedrich Schiller)

Freitag, 24. Juni 2011

Eine Adoptivmutter zweier afrikanischer Kinder erzählt

Irmgard Wutte
Ein leiser Ruf aus Afrika
- Mein Leben für die Kinder in Kenia
Verlag Freies Geistesleben, 272 S., geb. mit Schutzumschlag, farbige Photos, ISBN-13: 978-3-7725-2197-3, € 19,90
Irmgard Wutte folgte einem leisen Ruf nach Afrika, der zu einem schicksalsreichen Weg als Pionierin in Kenia wurde. Zehn Jahre lebte sie mit ihrem Mann vor den Toren Nairobis und gründete gegen unerwartete Widerstände die erste Waldorfschule in Äquatorialafrika – eine Schule, die versucht, die Wurzeln der afrikanischen Kultur mit dem westlichen Kulturstrom zu verbinden. In erzählendem Ton führt Irmgard Wutte in die Kultur, Geografie und Geschichte Kenias sowie in das Leben seiner zwei Hauptstämme, der Kikuyu und der Massai ein. Durch ihre vielen spannend geschilderten Begegnungen und Erlebnisse wandelt sich die fremde, oft unverständliche und manchmal bedrohliche Welt Afrikas zu einer großen Liebe. Ihr Buch ist zugleich ein mutiger Beitrag zur modernen Afrikafrage.

"Vertraue dir selbst: jedes Herz schlägt höher beim Klang dieser stählernen Saite! Nimm den Platz ein, an den die göttliche Vorsehung dich gestellt hat, nimm die Gesellschaft deiner Zeitgenossen, die Verknüpfung der Geschehnisse an. Bedeutende Menschen haben dies immer getan und sich kindlich dem Geist ihres Zeitalters anvertraut, denn sie erkannten, dass das absolut Zuverlässige seinen Sitz in ihrem Herzen hat, durch ihre Hände wirkt und ihr ganzes Wesen durchdringt. Und wir, die wir jetzt leben, müssen mutig dasselbe, uns transzendierende Schicksal auf uns nehmen, denn wir sind weder Kinder noch Kranke in einem sicheren Winkel, noch drücken wir uns feige vor einer Revolution. Vielmehr sind wir Führer, Retter und Wohltäter, dem Allmächtigen gehorchend, immer im Vormarsch gegen Chaos und Finsternis." Ralph Waldo Emerson

Mittwoch, 22. Juni 2011

Aufarbeitung und Bewältigung meist schwieriger Biographien

Tony Ryan u.a.
Wo gehöre ich hin? - Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen
Juventa Verlag, 143 S., ISBN 978-3-7799-2031-1. 18,90 EUR, CH: 33,40 sFr.
" ... Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen wird seit einigen Jahren vor allem dann durchgeführt, wenn Kinder fremdplatziert werden sollen oder bereits fremdplatziert sind. Sie soll den Kindern und ihren Bezugspersonen ein besseres Verständnis und mehr Wissen über die Vergangenheit der Kinder vermitteln und die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder fördern.

Fazit: Insgesamt ist ein für Erzieher/innen, Sozialpädagog(inn)en und Psycholog(inn)en, Pflege- und Adoptiveltern sowie Lehrer/innen sehr lesenswertes Buch entstanden ... "

Freitag, 17. Juni 2011

Erzählt noch mal, wie ich zu euch kam!

Almud Kunert (Autor), Anette Hildebrandt (Illustrator)
Mit dir sind wir eine Familie
- Eine Adoptionsgeschichte
Bilderbuch ab 3 Jahre, 32 S., geb., ISBN: 978-3-473-32376-0, 12,95 € (D), 13,31 € (A)
"Erzählt noch mal, wie ich zu euch kam!" bittet die kleine Lisa ihre Eltern. Denn ihre Geschichte ist eine besondere Geschichte. Lisa wurde von ihren Eltern adoptiert. Gefühlvoll und optimistisch erzählt Anette Hildebrandt eine Adoptionsgeschichte, in der auch zur Sprache kommt, wie es zur Adoption kam und warum die leibliche Mutter Lisa nicht behalten konnte.


" ... Dieses Buch begeistert durch seine warmherzige Sprache und die liebevollen Illustrationen .. " (Zur Rezension)

Ein erschütternder Tatsachenbericht

Ann Williams: Sehe den Weg
Wagner Verlag, 113 S., ISBN: 978-3-86683-704-1, 8,90 €
Ann Williams wurde nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Als ungeliebtes Kind kam sie in eine Familie, die ihr nur Hass, Demütigungen, Misshandlungen und Missbrauch entgegengebracht hat. Ann flüchtete sich in eine Welt, wo die Menschen keinen Zutritt hatten. Nur so konnte sie dies alles ertragen.
Ann möchte all die Frauen/Männer erreichen, die das gleiche Schicksal teilen, um Mut zu machen — ihr seid nicht alleine. Ann schreibt authentisch und verschönt nichts. Es war ein Aufschrei der Seele, die Ann dazu bewegte, die Geschichte ihres Lebens zu schreiben. Ann musste sich mitteilen, damit die Menschen, die sich in ihrem Buch wieder erkennen, den Mut haben aufzuschreien.



Zu diesem Buch gibt es eine 55 Cent Briefmarke, die bereits auf einem Umschlag aufgedruckt ist und innerhalb Deutschlands versendet werden kann. Der Autor erhöht damit die Aufmerksamkeit seines Buches.

Eine Entdeckungsreise für jedes Kind ...

Anja Weiss (Text und Illustrationen)
Bruder Jakob, Schwester Jana
- Ein Vorlesevergnügen für Kinder
24 S., ISBN 978-3-934117-02-0, 13,30 €
Jana ist ein Heimkind - irgendwo auf der Welt. Jakob ist ein typisches Einzelkind. Noch! Denn seine Eltern suchen Abhilfe. Aus Jakob und Jana sollen Bruder und Schwester werden. Dass das nicht ganz so einfach ist, kann man sich denken ... Mit Witz und Charme erzählt Anja Weiss, selbst zweifache Mutter, die Geschichte von Jakob und Jana anschaulich in Bild und Wort. Dabei ist das Buch so gestaltet, dass es auf dreifache Art gelesen werden kann: Einmal als Geschichte von Jana, einmal als Geschichte von Jakob, oder hin- und her zwischen beiden. Die unterschiedlichen Geschichten der Hauptfiguren werden in zwei parallel laufenden Strängen jeweils aus der Perspektive eines der beiden Kinder erzählt, die erst zum Ende zu einer gemeinsamen Bildebene werden.

" ... Das Buch "Bruder Jakob, Schwester Jana" behandelt das Thema Auslandsadoption für Kinder im Grundschulalter ... " (Zur Rezension)

Rechtsberatung

Helga Oberloskamp , Birgit Hoffmann
Wir werden Adoptiv- oder Pflegeeltern
- Die richtigen Antworten auf Ihre Fragen
Beck-Rechtsberater dtv, 400 S., ISBN 978-3-423-05215-3, € 13,50 [D], € 13,90 [A], sfr 21,50
Dieser Rechtsberater informiert Sie umfassend und verständlich u.a. über Vermittlungsstellen für Pflege- und Adoptivkinder, auch aus dem Ausland, Voraussetzungen, die die Beteiligten erfüllen müssen, Rechtsfolgen von Inpflegegabe und Annahme von Kindern, Erziehungsrechte, Unterhalt, Erbrecht, Namensrecht, Kindergeld, steuerliche, haftungs- und versicherungsrechtliche Konsequenzen, Verfahren vor Jugendämtern und Vormundschaftsgerichten, Kosten. Dabei wird auch immer die Position der leiblichen Eltern einbezogen, damit Rechte und Pflichten aller Beteiligten klar abgegrenzt werden können. Die vollständig aktualisierte Neuauflage berücksichtigt neben neuer Rechtsprechung und Gesetzgebung besonders die immer häufigeren Auslandsadoptionen.

Auslandsadoption: ein steiniger Weg

Ulrike Ax
Unser Kind aus ...?
Geschichte einer Odysee
Books on Demand, 188 S., Ppb., ISBN 978-3-8311-3039-9, € 12.90
Daß Adoptivkinder nicht einfach vom Himmel fallen und sorgfältigste Kontrollen bei der Vermittlung absolut notwendig sind – darüber besteht kein Zweifel. Daß jedoch Adoptionswilligen so viele Steine in den Weg gelegt werden und Unzählige deswegen bereits auf halber Strecke aufgeben, ist angesichts der hohen Zahl bedürftiger und chancenloser Kinder in der ganzen Welt im Zeitalter der Globalisierung unverständlich. Dieser sehr anschauliche und persönliche Erfahrungsbericht einer Auslandsadoption setzt sich mit zahlreichen Aspekten der Adoptionsproblematik kritisch auseinander. Er soll Adoptionswilligen Mut machen und ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen. Der Erlös aus diesem Buch ist für eine Kinderhilfsorganisation in Vietnam bestimmt.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Adoptivmütter und -kinder

Sam Jolig: HerzMama 
Hardcover, Photos s/w und Farbe von Daniela Furchner, 152 S., Großbildband, ISBN:978-3-937800-79-0, € 9,99 (Preisbinduing aufgehoben)
Kein Sachbuch, kein Roman, keine einfache Erzählung…
HerzMama ist eine liebevoll gestaltete Komposition. Das aufwendig gearbeitete Buch hält ausgewählte Geschichten von Müttern und ihren adoptierten Kindern bereit. Fotos, Gedichte und kunstvolle Bilder rahmen die unterschiedlichsten Erlebnisse der Protagonistinnen ein.
Das Buch, eine Hommage an die Liebe zwischen HerzMama und ihrem Kind – doch ohne dabei zu vergessen, wie wertvoll die leiblichen Mütter sind.

Roman: Adoptivkinder suchen ihre Herkunftsmütter

Joanna Trollope
Bruder & Schwester - Roman
Berlinverlage TB, 400 S., ISBN-13: 9783833303784, 10.50 € [D], 10.80 € [A]
David und Nathalie sind Adoptivkinder. Sie haben verschiedene Mütter, wuchsen aber wie Geschwister bei denselben Adoptiveltern auf. Als sie bereits erwachsen sind und eigene Kinder haben, entscheiden sie sich, ihre wahren Mütter ausfindig zu machen. Es beginnt ein schmerzhafter Prozess für die Partner, die Adoptiveltern und besonders für die leiblichen Mütter, die in all den Jahren ein völlig anderes Leben geführt haben. Joanna Trollope hat dieses wichtige Thema in einem zugleich spannenden und feinfühligen Roman verarbeitet. Sie ist eine große Erzählerin, eine Chronistin der modernen Gesellschaft.

Roman: eine verzweifelte Herkunftsmutter ...

Laura Klein­schmidt
Ich lass´ Dich los, Sofie!
- Roman einer Ad­op­ti­on
Haag & Herchen Verlag 2010. 72 S., Ppb., ISBN: 978-​3-​89846-​621-​9, 14,00 EUR
»Bis zu die­sem Mor­gen dach­te ich, das Leben sei ein ein­zi­ger Kampf, doch für was soll­te ich denn kämp­fen? Für mein Kind, das mit zer­zaus­ten, schwar­zen lo­cki­gen Haa­ren neben mir stand und mich mit so brau­nen, tie­fen Augen ver­trau­ens­voll ansah, als wäre ich der Mit­tel­punkt der Welt?« Sofie kommt mit einem schwe­ren Herz­feh­ler auf die Welt, der Vater ver­lässt Mut­ter und Toch­ter di­rekt nach der Ge­burt. Zum Stu­di­um zie­hen Mut­ter Sarah und Toch­ter Sofie nach Cam­bridge. Dort er­lebt Sarah mit ihrer kran­ken Toch­ter schwie­ri­ge Zei­ten, bis sie ihre Toch­ter eines Tages in einem Akt voll­kom­me­ner Ver­zweif­lung und Über­for­de­rung bei Julia Wea­ver vom Ju­gend­amt ab­gibt, damit Sofie von einer ma­te­ri­ell bes­ser ge­stell­ten Fa­mi­lie ad­op­tiert wer­den kann. Das Buch schil­dert die dra­ma­ti­schen Stun­den vor und nach der Über­ga­be So­fies an Julia Wea­ver und zeigt auf, was Sarah be­wo­gen hat, die­sen gra­vie­ren­den Schritt zu gehen und am Ende nach einer ex­tre­men Krise doch zu einer ganz un­kon­ven­tio­nel­len Lö­sung zu kom­men.

Laura Klein­schmidt, 1995 in Des­sau ge­bo­ren, ist im Tau­nus und in Nord­deutsch­land bei ihren Ad­op­tiv­el­tern auf­ge­wach­sen. Sie wohnt mit ihrer Ad­op­tiv­mut­ter in einem in­dia­ni­schen Re­ser­vat im Wes­ten Ka­na­das, wo sie eine High School be­sucht. Da sie als Säug­ling selbst zur Ad­op­ti­on frei­ge­ge­ben wurde, kann sie sich bes­tens in Sa­rahs Si­tua­ti­on hin­ein­ver­set­zen. Laura schreibt seit ihrem zwölf­ten Le­bens­jahr.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Wehrmachtskinder

Ebba D. Drolshagen
Wehrmachtskinder
- Auf der Suche nach dem nie gekannten Vater
Knaur TB, 384 S., ISBN 978-3-426-77881-4, EUR (D) 8,95
Die Norwegerin Elna Johnsen ist ein Wehrmachtskind. Doch erst mit vierzig Jahren erfuhr sie die Wahrheit über sich: Ihre Mutter hatte sich in einen deutschen Soldaten verliebt und ihre Tochter später zur Adoption freigegeben. Die Wehrmachtssoldaten haben im besetzten Europa bis zu zwei Millionen Kinder gezeugt. Ebba D. Drolshagen erzählt von den Schicksalen dieser Kinder, ihren seelischen Konflikten und der Suche nach ihren Vätern und Halbgeschwistern.

Ein Roman

Luanne Rice
Tanz im Mondlicht
- Roman
Knaur TB, 464 S., ISBN 978-3-426-63733-3, EUR (D) 8,95
Vor vielen Jahren hat Jane Porter ihren idyllischen Heimatort in Rhode Island verlassen und in New York Karriere gemacht. Niemals aber hat sie vergessen, dass sie damals ein Kind zurückließ, das sie auf Drängen ihrer Mutter zur Adoption freigeben musste. Nun kehrt Jane zurück – um endlich ihre Tochter Chloe kennenzulernen. Außerdem aber begegnet sie Dylan. Sie fühlt sich sofort zu dem sensiblen Mann hingezogen und verliebt sich unsterblich in ihn. Doch er ist der Bruder jenes Mannes, der die kleine Chloe adoptiert hat, und Jane wagt nicht, ihm die Wahrheit über ihre Vergangenheit zu gestehen ...

Dienstag, 14. Juni 2011

Hören Sie ihren Kindern zu!

Charly Kowalczyk Mama und Papa sind meine richtigen Eltern - 14 Pflege- und Adoptivkinder erzählen ihre Geschichte
Schulz-Kirchner Verlag, 156 S., kt., ISBN 978-3-8248-0300-2, EURO: 16.95
Mit Mut berichten sie von ihren Erlebnissen, die manchmal dramatisch und traurig, manchmal heiter und spannend sind. Viele sind zerrissen von den Gefühlen, die sie ihren "doppelten Eltern" entgegenbringen. Manche sehnen sich nach einem Kontakt zu ihren leiblichen Eltern, andere brechen die Beziehung zu ihnen ab oder wollen sie gar nicht erst aufnehmen. Manche müssen sich auch aus Ihrer Pflegefamilie befreien. Jede der 14 Geschichten ist einzigartig, aber alle zeigen, dass Kinder auch in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht verloren sind.

Das Buch möchte Adoptiv- und Pflegeeltern auffordern, ihren Kindern zuzuhören. Es soll Kindern und Jugendlichen Mut machen, ihre Geschichte zu erzählen.

Montag, 13. Juni 2011

Adoption – ein schwieriger Lebensweg ... und andere Traumen

Hedwig Stellamans-Wellens
Narben auf der Seele - Traumatisierte Kinder und ihre Eltern
Urachhaus Verlag, 152 S., kt., ISBN 978-3-8251-7317-3, € 13,50
Kinder sind für ihre Eltern der kostbarste Besitz. Dennoch kommen Kindesmisshandlungen viel häufiger vor, als man vermutet – von den subtilsten Formen bis hin zu offensichtlicher Grausamkeit. Wie lässt es sich erklären, dass Eltern oder Erzieher bzw. Betreuer dermaßen verwunden und zerbrechen können, was so wehrlos und verletzlich ist? Warum und wann misslingen manche Adoptionen? Wie »überleben« Kinder solche seelischen Qualen? Dieses Buch bringt eine ebenso drängende wie heikle Problematik auf verständliche und erhellende Weise zur Sprache. Ohne jede Sensationsgier möchte die Autorin warnen: Alles, was Kindern auf seelischer Ebene in der Zeit bis zum vierten Lebensjahr widerfährt, wird in eine Art »Gefühlsgedächtnis« eingeprägt und bestimmt die gesamte weitere Entwicklung. Neben aussagekräftigen Zeugnissen von Betroffenen lassen die beigegebenen Zeichnungen traumatisierter Kinder ahnen, was durch Worte nicht ausgesprochen werden kann.
 
Inhaltsverzeichnis

Der gepeinigte Elternteil – das gepeinigte Kind
Neurologische Forschung und Psychologie
Misshandlung und emotionale Verwahrlosung
Adoption – ein schwieriger Lebensweg
Defizite in den ersten Lebensjahren
Wer bin ich, woher komme ich?
»Normal« erziehen ist nicht so einfach
Die kindliche Loyalität
Das Problem der Enthüllung – ein Dilemma
Misshandlung ist mehr als ein physisches Problem
Der Erwachsene, der misshandelt
Das misshandelte Kind
Inzest – fürs Leben gezeichnet
Vertrauensbeziehung
Ehrt euren Vater und eure Mutter
Die inzestuöse Familie
Der Täter
Was wissen die Mütter?
Die Opfer

Inkognito und Offene Adoption

Pfaffinger Monika
Geheime und offene Formen der Adoption - Wirkungen von Information und Kontakt auf das Gleichgewicht im Adoptionsdreieck
Schulthess Verlag (CH) 2007, 571 S., Softcover, ISBN 978-3-7255-5435-5, € 79.00, CHF 98.00
Die vorliegende Dissertation untersucht die für die Adoption zentralen Fragen nach Geheimhaltung, Informationsaustausch und Kontakt zwischen Adoptivkind, Herkunftsfamilie und Adoptivfamilie. Ziel einer humanitären Massnahme muss sein, ein Gleichgewicht zwischen den (relevanten/dabei auf dem Spiel stehenden) Interessen der Parteien des Adoptionsdreiecks zu realisieren. Das geltende Adoptionsrecht der geheimen Volladoption sieht eine vollständige Trennung zwischen der Adoptiv- und der Herkunftsfamilie vor, was in verschiedener Hinsicht problematisch ist. Analysiert wird, ob diese Adoptionsform Wohl und Grundrechte des Kindes, aber auch Rechte von leiblichen Eltern und Adoptiveltern achtet. Die Untersuchung beleuchtet weiter die Angemessenheit der geheimen Volladoption vor dem Hintergrund jüngerer gesellschaftlicher Entwicklungen sowie human- und rechtswissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie stellt im Ausland entwickelte offene Formen der Adoption vor, bei denen zwischen den Familien eine informationelle Verbindung bewahrt wird. Die interdisziplinäre sowie die rechtsvergleichende Methode wurden beigezogen, um für die Schweiz einen Vorschlag für ein ausgewogenes Adoptionsrecht zu entwerfen.
Prune Berge
Du bist nicht meine Mutter - Roman
dtv TB, 96 S., ISBN 978-3423208383, (antiquarisch)
Eine tief anrührende Auseinandersetzung mit den Themen Mutter-Tochter, Identität, Selbstbestimmung und Herkunft.


Auslandsadioption: Indien

Bettina Schulz
Tochter Indira - Die Geschichte einer Adoption aus Indien
Ullstein TB, 335 S., kt., ISBN-13: 9783548261171, € 7,95 [D], € 8,20 [A], sFr 14,90
Als Bettina Schulz nach Indien reist, um ein Kind zu adoptieren, ahnt sie nichts von den dortigen Zuständen: eine unvorstellbare Armut in den Waisenhäusern und Kinder ohne jede Hoffnung. Sie hält an ihrem Plan fest: Beeindruckt von den Menschen und ihrer Kultur, lässt sie sich auf das Abenteuer einer Adoption in Indien ein, die in eine Odyssee mündet und ihr Leben verändern wird. Eine faszinierende Geschichte - voller Sensibilität, eindringlicher Bilder und unvergesslicher Momente des Glücks.

Sonntag, 12. Juni 2011

Gedichte: "Gedankenkinder"

Patricia Knappe
Gedankenkinder ~ Gedichte - Das etwas andere Buch zu Pflege und Adoption
Creative Media, 69 Gedichte in 9 Kapiteln mit Grafiken von Andrea Jungbluth-Zehnpfennig, 144 S., ISBN 3-937609-00-8, 14,- Euro
Zum Thema Adoption, Pflege und Kinder gibt es viele Geschichten, Erzählungen und Ratgeber - viele weise Worte wollen gelesen sein. Adoptiv- und Pflegemutter Patricia Knappe fasst die Themen in Poesie und gereimte Worte. Sie erzählt von Hoffnung, Verzweiflung, Liebe und von ganz besonderen Menschen. Vom täglichen Leben mit denen, die uns anvertraut sind. Ihre Gedankenkinder kommen vom Herzen und gehen unter die Haut. Sie treffen haarscharf den Punkt.
Leseproben (pdf-Auszüge)


Kind - Herkunftsfamilie - Adoptivfamilie

Tanja Hildebrandt
Das Adoptionsdreieck - Herausforderungen für die Identitätsentwicklung des angenommenen Kindes - sozialarbeiterische Begleitmöglichkeiten
Grin Verlag, 97 S., Ppb., ISBN 978-3-640-87912-0 (Buch), 44,90 €
ISBN (eBook): 978-3-638-61770-3, € 34,90
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Hannover, 56 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung
Wer bin ich? Diese Frage stellt sich jeder – mal mehr, mal weniger bewusst. Die persönliche Identität, das Gefühl von Gleichheit und Beständigkeit, das Wissen wer man ist, wo man hingehört, ist eine zentrale Angelegenheit im Leben. Die Eckpunkte der persönlichen Identität lassen sich einfach ausmachen, so sind uns unser Name, Geburtstag, Geburtsort, Eltern, Großeltern, Geschwister selbstverständlich bekannt. Viele andere Dinge, die unsere persönliche Identität ausmachen, uns unverwechselbar machen, kommen im Laufe des Lebens dazu. Am Ende der Pubertät sollte laut Erik H. Erikson jeder das Gefühl einer stabilen Identität erreichen. Dies drückt er mit dem folgenden Satz, der für die Adoleszenz charakteristisch ist, aus: „Ich bin ich selbst. Das heißt: Ich bin die Person, die ich in meinen eigenen Augen bin, und ich bin die Person, für die mich die anderen halten.“ (Erikson 1980, S. 136)
Für Menschen, die adoptiert wurden, ist die Beantwortung dieser Frage nicht so einfach. Sie wissen meist nicht viel über ihre leiblichen Eltern, manchmal nicht einmal, dass sie nicht leibliches Kind ihrer sozialen Eltern sind. Die meisten fühlen sich emotional stark mit ihren Adoptiveltern verbunden und sehen diese als ihre „richtigen“ Eltern an und doch fehlt ihnen das Wissen um den Anfang ihres Lebens. Sollte man nicht einfach dem Adoptierten verschweigen, dass er adoptiert ist und ihm so viel Leid ersparen? Dies ist schon aus rechtlichen Gründen undenkbar, denn jeder hat einen gesetzlichen Anspruch (vgl. Artikel 1 und 2 Grundgesetz) darauf zu wissen, wer seine Vorfahren sind. Außerdem stände immer etwas zwischen Eltern und Kind. Informationen können zwar zurückgehalten werden, aber die Gefühle und die Atmosphäre, die damit verbunden sind, lassen sich nicht verstecken. Das Familienverhältnis kann damit empfindlich gestört werden. Viele Adoptierte haben damit zu kämpfen, dass sie von ihren leiblichen Eltern weggegeben wurden, fühlen sich nicht liebenswert und wissen nicht, zu wem sie gehören. Ein Adoptierter drückt seine Gefühle in Sorosky u. a. (1978, S.117) folgendermaßen aus: „Adoptiert zu sein und nichts von seiner eigenen Herkunft zu wissen ist, als ob man blind durch den Nebel fliegt.“ Eine stabile Identität ist es, die uns stark macht und uns Herausforderungen annehmen lässt. Ein schwaches Identitätsgefühl kann uns behindern, die Fähigkeit einschränken, neuen Anforderungen entgegen zu treten und mit anderen in Kontakt zu kommen [...]

Fatima, Aurelia und Julian werden Freunde

Mouchi Blaise Ahua: Aurelia und das adoptierte Mädchen
Books on Demand, 56 S., Ppb., ISBN 978-3-8370-8947-9, 6 €
Weißt du eigentlich, wer das klügste Tier ist?
Nein?
Fatima weiß es! Sie erzählt ein Märchen und verrät, wie schlau dieses Tier ist …
Und das ist nicht alles: Fatima bringt ihrer neuen Freundin Aurelia ein tolles Spiel bei; es heißt „Kette im Sand“!
Auf dem Spielplatz trifft die kleine Aurelia ein afrikanisches Mädchen. Fatima hat deutsche Eltern. Sie ist ein adoptiertes Kind. Die beiden befreunden sich schnell und spielen zusammen. Auch ihr Freund Julian wird neugierig auf Fatima. Eine echte Freundschaft entsteht …
Des Verfassers Themen sind Zuwanderung, Integration und afro-deutsche Beziehungen
 

Samstag, 11. Juni 2011

Jugendbuch zum Thema

Hanna Jansen: Über tausend Hügel wandere ich mit dir
Ab 13 Jahren, Thienemann Verlag, 368 S., geb., ISBN: 978-3-522-17476-3, 16,90 € [D], 17,40 € [A], 25,90 sFr [CH]
Sorglos und behütet wächst Jeanne mit ihren beiden Geschwistern im afrikanischen Ruanda, dem Land der tausend Hügel, auf. Ihre Eltern sind Lehrer und die Familie gehört dem Stamm der Tutsi, einer ruandischen Minderheit, an. Jeannes Leben ändert sich radikal, als kurz nach ihrem achten Geburtstag im April 1994 – von der Welt kaum wahrgenommen – das Unfassbare geschieht: ein Völkermord. Von Fanatikern aufgehetzt bringen bisher friedliche Hutu ihre Tutsi-Nachbarn um, Milizen und Bauern durchziehen mit Gewehren und Macheten bewaffnet das Land, um wahllos zu morden. Fast eine Million Menschen verlieren ihr Leben.

Hanna Jansen " ... Seit 1988 lebt sie mit ihrem Mann in Siegburg. Elf Kinder aus aller Welt, überwiegend aus Afrika, fanden bei ihnen ein neues Zuhause. Das vielfältige Leben mit ihrer Großfamilie gibt ihr immer wieder neue Impulse, sich beim Schreiben den Erfahrungen von Kindern und jungen Erwachsenen intensiv zu nähern ... "

Rezension (Auszug): " ... Ein ganz wunderbares, sehr empfehlenswertes Buch und einmaliges Beispiel einer feinfühligen Biografiearbeit und Traumabewältigung ... "(Zur Rezension)

Freitag, 10. Juni 2011

Traumatisierten Kindern wirksam helfen

Monika Nienstedt, Arnim Westermann
Pflegekinder und ihre Entwicklungschancen nach frühen traumatischen Erfahrungen
Klett Cotta 2011, 414 S., geb., ISBN: 978-3-608-94496-9, 32,95 €
Das Buch zeigt, dass die Trennung von den leiblichen Eltern und die Integration in eine Pflege- oder Adoptivfamilie häufig ein Erfolg versprechender Weg ist, misshandelten, vernachlässigten und traumatisierten Kindern wirksam zu helfen. Wer auch immer vom Tod eines misshandelten, vernachlässigten, traumatisierten Kindes hört, fragt sich: Wie konnte dies geschehen? Wer spürt keine Hilflosigkeit, keine Trauer, kein Mitleid, keine Wut? Gerade dann, wenn es sich um die Eltern handelt, die den Tod ihres Kindes verschuldet haben.
Seit 30 Jahren befassen sich die Autoren mit Kindern, die aufgrund eingeschränkter Erziehungsfähigkeit ihrer leiblichen Eltern von ihnen getrennt und auf Dauer in einer Pflege- oder Adoptivfamilie leben. Erst die Trennung von den leiblichen Eltern, oft auch die Freigabe zur Adoption, und die Integration in eine Ersatzfamilie bietet vielen Kindern die Chance, traumatische Erfahrungen bewältigen zu können. Nutzt ein Kind die Beziehungen zu den »neuen« Eltern als Übertragungsbeziehung wie in einer therapeutischen Beziehung, so können frühere Erfahrungen korrigiert und befriedigende Eltern-Kind-Beziehungen entwickelt werden.
- Viele Fallbeispiele
- Wie findet man einen Zugang zur inneren Welt des Kindes? Wie kann man sich seinem Erleben öffnen?
- Ausführliche Darstellung der Wirkungen früher Misshandlungen; wie werden sie verarbeitet?
- Prozesse, wie Kinder sich in Ersatzfamilien integrieren.
- Spezielle Probleme wie: Besuchskontakte zu den leiblichen Eltern oder die Geschwistervermittlung.
Das Buch wendet sich an: Kinder- und Jugendlichentherapeuten, Pflege- und Adoptiveltern, Sozialarbeiter, Heimerzieher, Psychologen und Therapeuten, Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte, Richter, Journalisten, Politiker.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Auslandsadoption: Rußland

Marion Gaedicke
Wunschkind
- Geschichte einer Adoption
Hoffmann & Campe, 416 S., geb., ISBN: 978-3-455-50120-9, 22,00 EUR (D), 22,70 EUR (A), 38,90 SFR (CH)
Die Sehnsucht nach einem Kind und der Kampf um das Lebensglück. Sie wollen eine Familie sein und stellen sich der größten Herausforderung ihres Lebens: Getragen von der Sehnsucht nach einem Kind, entscheidet sich ein Paar für eine Adoption in Russland. Die beiden ahnen nicht, auf was für eine abenteuerliche Odyssee sie sich einlassen. Aber am Ende finden sie dennoch ihr Lebensglück. Marie und Peter sind ein beruflich erfolgreiches Paar, das gewohnt ist, sein Schicksal selbst zu bestimmen. Als die beiden ungewollt kinderlos bleiben, bewerben sie sich für eine Auslandsadoption. Nach vielen Monaten der Vorbereitung und des Wartens machen sie sich auf den Weg nach Russland, wo sie ihre künftige Tochter in einem Kinderheim kennenlernen. Schon die erste Begegnung trifft die beiden mitten ins Herz. Doch ungeahnte Schwierigkeiten verlangen ihnen mehr ab, als sie sich je hätten vorstellen können. Schließlich wird Ninas Adoption vor Gericht abgelehnt. Marie und Peter entschließen sich, für die Verwirklichung ihres Traums zu kämpfen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Ein Sammelband rund um das Thema

Harald Paulitz (Hrsg.)
Adoption - Positionen, Impulse, Perspektiven
- Ein Praxishandbuch
C.H.Beck Verlag, 379 S., kt., ISBN 978-3-406-55218-2, € 29,50
" ... Der Herausgeber hat es bei diesem Sammelband erreicht, dass es wirklich zu einer ... interdisziplinären Zusammenarbeit kam ... Diesen Sammelband sollten alle Fachkräfte in Adoptionsvermittlungsstellen kennen. Aber auch Adoptionsbewerber, Adoptiveltern, Erziehungsberater und andere Fachleute werden in dem Praxishandbuch viel Wissenswertes finden ... " (Rezension von Dr. Martin R. Textor auf socialnet)

Adoption heißt: Verantwortung übernehmen!

Hilde Kuhn: Mein anderer Sohn
edition fredebold, 288 S., Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, ISBN 978-3-939674-20-7, € 15,95 [D]; € 16,40 [A]; sFr 24,50 [CH]
Als die Kuhns Antrag auf Adoption eines Kindes stellen, rechnen sie nicht mit dem, was alles auf sie zukommt. Bürokratismus, kritische Prüfungen des Jugendamtes, teilweise mit absurden Auflagen verbunden. Doch dann ist es soweit und der siebenjährige David wird der Familie zur vorübergehenden Pflegschaft mit Aussicht auf eine spätere Adoption übergeben. Die Kuhns sind überglücklich, aber die Begegnung mit seiner leiblichen Familie wird zum Alptraum, David selbst ist schwer traumatisiert und seine Panikattacken erschüttern die Familie bis in ihre Grundfeste. Trotz aller Liebe und allem Verständnis, das sie David entgegenbringen, sind die Jahre bis zu seiner Volljährigkeit ein einziges Auf und Ab, ein einziger Kampf um sein Vertrauen, gegen seine spätere Drogenabhängigkeit und gegen das Jugendamt, das keinerlei Hilfestellung leistet. Dennoch geben die Kuhns nicht auf. Für sie ist klar: Sie werden ihren „anderen Sohn“ nie wieder hergeben.

Das Drachenküken

Adele Sansone, Alan Marks
Das grüne Küken
32 S., geb., ISBN 978-3851955958
Ein Gänserich brütet ein Drachenküken aus und ist glücklich, endlich ein eigenes Kind zu haben. Doch als das grüne Küken erkennt, dass der Gänserich nicht seine richtige Mutter ist, läuft es einsam und enttäuscht davon...Das Buch stellt kindgerecht und einfühlsam die Situation von Adoptiveltern und -kindern dar.
Rezenson (Auszug): " ... Der Hofhund findet irgendwann im Wald ein Ei, das nicht mehr so gut aussieht, aber vielleicht doch für den Gänserich okay ist. Er gibt es dem Gänserich zum ausbrüten und heraus schlüpft: das grüne Küken. Natürlich ist es kein „richtiges Küken“, was es von dem anderen Federvieh im Hof auch zu spüren bekommt ...
Eine wunderschöne Geschichte, die man auch in der Grundschule einsetzen kann, um zu erklären, dass ein Kind seiner Mama/seinem Papa nicht immer ähnlich sehen muss ... " (Zur Rezension)

Dienstag, 7. Juni 2011

Aus der Sicht einer Pflegemutter

Ulrike Linnenbrink
Pflegekind Stephan
- Geschichte eines steinigen Weges
184 S., Ppb., ISBN 978-3-940459-27-5, 18,90 EUR
Sich vom Kind an die Hand nehmen lassen ... unter diesen Leitsatz stellen Ulrike und Martin ihr neues Leben als Pflegeeltern ihres lang ersehnten Pflegekindes Stephan. Anschaulich werden das Kennenlernen, die ersten Besuche von Stephan und die verschiedenen Phasen der Beziehungsentwicklung dargestellt. Direktheit der Sprache, Offenheit und Ehrlichkeit in der Darstellung und eine hohe Sensibilität für Stephans Empfindungen und die Hintergründe seines Verhaltens zeichnen dieses Buch aus. Dies ist kein weiteres Buch zur Theorie, sondern die lebendige Vorstellung des Alltagslebens aus der Sicht einer Pflegemutter. Eine spannende Lektüre, hilfreich und anregend für künftige Pflegeeltern, alle Eltern und alle, die beruflich mit Kindern und Pflegekindern zu tun haben.



Montag, 6. Juni 2011

Beratung für Pflegeeltern

Paula Zwernemann
Praxisbuch Pflegekinderwesen - Wir gehen gemeinsam in die Zukunft
Das Buch kann zum Preis von 24 EUR über 'bestellung @ pan-ev.de' bezogen werden, ISBN: 978-3-00-026837-3
Zur ersten Auflage hatte die KiAP folgenden Text veröffentlicht:: „In der Beratungsarbeit für Pflegeeltern wird fast täglich der Mangel an geeigneter Fachliteratur deutlich. Pflegeeltern fragen immer wieder danach, wie sie sich umfassend über die Situation des Pflegekindes informieren können, ohne mehrere Bücher lesen zu müssen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien (KiAP) füllt nun diese Lücke mit dem "Praxisbuch Pflegekinderwesen - Wir gehen gemeinsam in die Zukunft" von Paula Zwernemann. Dieses Buch vereint rechtliche, sozialpädagogische und psychologische Aspekte - eine alltägliche Hilfestellung für Pflegefamilien und den mit Pflegefamilien beschäftigten Fachleuten. Es wendet sich an Pflegeeltern, die bereits ein Kind aufgenommen haben und dabei sind, den Alltag einer Pflegefamilie mit all seinen Höhen und Tiefen zu bestehen, und an Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, einem zunächst fremden Kind einen Platz in ihrer Familie einzuräumen. Es ist ebenso ein umfassendes Handbuch für Fachleute, die Pflegefamilien und Herkunftseltern auf ihrem nicht immer leichten Weg begleiten.

Wegen des großen Erfolgs der ersten Auflage erscheint bereits nach einem Jahr eine erweiterte und überarbeitete 2. Auflage, in der auch die jüngsten Änderungen durch Inkrafttreten des FGG aufgenommen wurden.

Wo war Heimat? Wo seine Wurzeln? Wo gehörte er hin? - Ein Roman

Peter Wawerzinek (Ingeborg-Bachmann-Preisträger 2010)
Rabenliebe - Roman
Verlag Galiani, 432 S., geb.m.SU, ISBN 978-3-86971-020-4, Euro 22,95 (D), sFr 32,90, Euro 23,60 (A)
Zeitlebens kämpfte Peter Wawerzinek mit seiner Mutterlosigkeit. Als er sie Jahre nach dem Mauerfall aufsuchte und mit ihr die acht Halbgeschwister, die alle in derselben Kleinstadt lebten, war das über die Jahrzehnte überlebens groß gewordene Mutterbild der Wirklichkeit nicht gewachsen. Es blieb bei der einzigen Begegnung. Aber sie löste – nach jahrelanger Veröffentlichungspause – einen Schreibschub bei Peter Wawerzinek aus, in dem er sich das Trauma aus dem Leib schrieb: Über Jahre hinweg arbeitete er wie besessen an Rabenliebe, übersetzte das lebenslange Gefühl von Verlassenheit, Verlorenheit und Muttersehnsucht in ein großes Stück Literatur, das in der deutschsprachigen Literatur seinesgleichen noch nicht hatte.

Lese- und Hörproben

Adoptionsvermittlung in Deutschland

Janitzki, Michael
Adoption in der DDR
- Biographische Fallrekonstruktionen und Adoptionsvermittlung in Deutschland
Kassel University Press 2010, 429 S., ISBN 978-3-89958-848-4. 29,00 EUR
Inhalt: Die Adoption eines nichtleiblichen Kindes gehört seit den Kulturen der Frühzeit zu den sozialen Formen des Zusammenlebens. Tradierte kulturelle Werte und Haltungen der vergangenen Generationen wirken übergreifend im Wandel der Gesellschaften.
Michael Janitzki ist ausgewiesener Praktiker im Bereich Adoption, war Erzieher im Kinderheim, ehrenamtlich im Vormundschaftsrat der DDR-Jugendhilfe tätig, studierte vor 1989 „Jugendfürsorge“ in der DDR und nach der Wende Sozialwesen in Jena und Supervision in Kassel. Er arbeitet seit 1991 in der Adoptionsvermittlung


Bindungsstörungen und ihre Heilung

Karl Heinz Brisch, Theodor Hellbrügge (Hrsg.)
Kinder ohne Bindung. Deprivation, Adoption und Psychotherapie
Klett-Cotta Verlag, 278 S., ca. 10 Tabellen, geb.m.SU, ISBN 978-3-608-94182-1. 39,90 EUR
Fehlende Bindungserfahrungen und trotzdem Heilung. Die international renommierten Autoren diskutieren die Folgen von schwerwiegender Vernachlässigung im frühen Kindesalter und die möglichen positiven Veränderungen für die betroffenen Kinder durch Pflege- und Adoptiveltern. Die Untersuchungen von René Spitz zum Hospitalismus haben gezeigt, daß ausreichende Ernährung und Versorgung allein nicht ausreichen: Kinder brauchen für eine gesunde psychische Entwicklung auch Bindungspersonen, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen. Vor dem Hintergrund der Bindungstheorie von John Bowlby konnte die Bindungsforschung nachweisen, daß eine Vernachlässigung der frühen emotionalen Bedürfnisse eines Säuglings Schädigungen in der Hirnreifung zur Folge hat. Diese sind eine Ursache für die Entwicklung von schweren psychopathologischen Auffälligkeiten, die wir auch als Bindungsstörungen diagnostizieren. Wenn die elterlichen Fähigkeiten zur Förderung der emotionalen Entwicklung ihres Kindes nicht ausreichen oder sich schädigend auswirken, wird oft eine Fremdbetreuung des Kindes in einer Pflege- oder Adoptivfamilie erwogen. Dies kann zu neuen, »heilenden« Bindungserfahrungen des Kindes führen.Die Beiträge erläutern die rechtlichen Zusammenhänge und Fragen wie etwa Besuchskontakte, betreuter Umgang oder Rückführung des Kindes in seine Ursprungsfamilie unter bindungs dyna mischen Gesichtspunkten.

Mit Beiträgen von: Theodor Hellbrügge, Stephen J. Suomi, Kim A. Bard, Mechthild Papoušek, Michael Rutter, Zdenek Matejcek, Jaróslav Šturma, Ludwig Salgo, Dana E. Johnson, Miri Keren, Angie Hart, Karl Heinz Brisch.

Rezension (Auszug): " ... ein äußerst empfehlenswertes Buch, das vor allem in die Hände derer gehört, die sich mit der Betreuung von Pflege- und Adoptivkinder befassen und in therapeutische Maßnahmen für diese Kinder einbezogen sind ... " (Zur Rezension)

Donnerstag, 2. Juni 2011

Auslandsadoption: Rassismus

ManuEla Ritz
Die Farbe meiner Haut
- Die Anti-Rassismustrainerin erzählt
Verlag Herder, 180 S., kt., ISBN: 978-3-451-29987-2, 14,95 €
Als schwarzes Mädchen in Deutschland aufzuwachsen, kann als Lebensschule der intensiveren Art gelten. Manuela Ritz ging in den 80er Jahren in Mügeln zur Schule, jener sächsischen Kleinstadt, die durch eine Hetzjagd auf Inder in die Schlagzeilen geriet. - Geh dich mal waschen, du bist dreckig! -, gehörte zu den harmlosen Beschimpfungen. Irgendwann hat sie gemerkt, wie befreiend es ist, sich zu wehren. Heute zeigt sie anderen, dass es Wege aus der Opferrolle gibt. Manuela Ritz ist Anti-Rassismus-Trainerin geworden. Jetzt erzählt sie von schmerzhaften, aber auch beglückenden Erfahrungen. Dabei wird deutlich, wie vielschichtig Rassismus im Alltag ist. Ein eindrucksvolles Zeugnis deutscher Gegenwart.

Rezension (Auszug): " ... Für einen adoptierten, schwarzen Jugendlichen, der sich gerade mit diesem Thema auch auseinandersetzt kann es eine Identifikationshilfe sein, denn ManuEla Ritz macht mit ihrem Buch Mut und zeigt, dass und wie „es“ zu schaffen ist ... " (Zur Rezension)

Ein "Lebensbuch"

Kerstin Blank-Bringmann
Tagebuch für Erinnerungen
- ein besonderes Album für besondere Lebenswege
72 abwechslungsreiche Tagebuchseiten (Din A 4 Format)mit inspirierenden Möglichkeiten, Ereignisse aufzuschreiben, viel Platz für Fotos, handgemalte und einzigartig gestaltete Seiten, eine große Album-Metallringbindung, die es ermöglicht, das Buch mit vielen Fotos zu füllen, Seiten, die nicht so leicht reißen und ein abwischbares Cover, ISBN 978-3-940427-07-6, 26,80 Euro (Deutschland),31,40 Euro (EU-Ausland)
Bestellungen bitte an: info(at)adoptivsinn.de
Ein Album, das es allen Eltern sehr leicht macht, ihrem Kind eine liebevolle Dokumentation wichtiger Momente seines Lebens für immer mitzugeben. Es enthält keine festgelegten Texte, erfordert aber aufgrund der schönen Gestaltung von den Eltern „nur noch“ Kreativität in der Aufteilung und Reihenfolge eigener Texte und Fotos – so individuell wie Lebenswege nun einmal sind. Einen einfachen Textleitfaden Inlandsadoption oder Auslandsadoption können Sie aber bei einer Bestellung gerne mit anfordern!
Die Idee des „Lebensbuchs“ habe ich erst im vergangenen Jahr kennengelernt und ich finde das Konzept und die Ziele dieser Arbeit sehr sinnvoll. Natürlich kann man das Tagebuch für Erinnerungen als Album für die Biografiearbeit mit seinem Adoptiv-/Pflegekind benutzen, da die unterschiedlich gestalteten Seiten sehr dazu auffordern, die Zeilen mit Inhalt zu füllen. Eine fachlich qualifizierte Anleitung dazu finden Sie auf den Seiten von Irmela Wiemann und insbesondere in dem neuen Buch "Mädchen und Jungen entdecken ihre Geschichte - Grundlagen und Praxis der Biografiearbeit" (in diesem Blog empfohlen).

Wir persönlich benutzen das „Tagebuch für Erinnerungen“ auch z.B. dafür, um unseren Kindern die in Behördensprache verfaßte Adoptions-Akte auf ein verständliches Niveau umzuwandeln. So können wir ihnen ihre Biografie leicht verständlich vorlesen bzw. sie können sie bald selbst lesen und haben eine Grundlage, ihre Fragen zu stellen!



Pflegekinder gehen in einer neuen Familie einen unterschiedlich großen Teil ihres Lebens mit den Eltern, denen sie anvertraut wurden. Ihre Geschichte ist individuell und ein von den Pflegeeltern angefertigtes Album zeigt ihrem Kind ganz deutlich die besondere Wertschätzung seiner Wurzeln und der weiteren Entwicklungsschritte in der neuen Familie.

Adoptivkinder bringen eine sehr individuelle Lebensgeschichte mit in ihre neue Familie, die manchmal in keinen vorgegeben „Rahmen“ passt.
 
Das Tagebuch für Erinnerungen passt ebenfalls in keinen Rahmen und ist deshalb der ideale Rahmen, eine besondere Geschichte einer besonderen Familie festzuhalten! Auf der Grundlage vieler bewegender Erlebnisse und möglicherweise auch Behördendokumenten geben Adoptiveltern ebenso wie Pflegeeltern ihrem Kind einen wichtigen Teil seines Lebens als Dokument mit auf den Weg in die Zukunft:Ein solches Album ist eine wunderbare Gesprächsgrundlage und hilft allen, offen miteinander umzugehen. Was schon geschrieben steht, lässt sich einfach leichter erklären, als wenn man noch nach Worten suchen muss!

- Der Start ins Leben
- Informationen über die Herkunftsfamilie
- Gründe, warum das Kind nicht in seiner Familie bleiben konnte
- das erste Kennenlernen
- wichtige Termine
- die ersten Schritte des Kindes in der neuen Familie
- Vereinbarungen, die für das Kind getroffen werden (und seine Reaktionen darauf)
- Weitere Entwicklungsschritte
- wichtige Ereignisse, besondere Momente im Alltag und die Weltanschauung aus der Sicht des Kindes (Kindermund)
...
Adoptiveltern fällt es viel leichter, ihrem Kind die individuelle Geschichte seiner Herkunft, aber auch das „Wachsen“ in der neuen Familie zu vermitteln.

Erlebnis – Tagebuch:Besondere Ereignisse im Leben eines Kindes brauchen ihren Platz. Im Zeitalter der digitalen Fotografie fängt man viel mehr Erlebnisse seiner Kinder ein, sie werden archiviert und verblassen auf digitalen Speicherplätzen. Im Laufe der Jahre wird es immer schwieriger, die wirklich wichtigen Fotos, die die besonderen Momente einfangen, aus all den zur Verfügung stehen den Aufnahmen herauszusuchen. Das Tagebuch für Erinnerungen bietet „nur“ Platz für die wichtigsten Fotos und die zugehörige Geschichte, die ein Kind so auf wunderbare Weise begleiten kann.

Tolle Idee: ein Adoptionsalbum

Kerstin Blank-Bringmann
Tagebuch für Adoptivkinder - ein Album für die Auslandsadoption
70 Seiten (DIN A 4 Format), davon 35 mit inspirierenden Texten zur Dokumentation der Adoption, handgemalte und einzigartig gestaltete Seiten, eine große Album-Metallringbindung, die es ermöglicht, das Buch mit besonderen Fotos der Adoption zu füllen, Seiten, die nicht so leicht reißen und ein abwischbares Cover, ISBN 978-3-940427-11-3, 28,40 Euro (Deutschland), 33,00 Euro (EU-Ausland)
Bestellungen bitte an: info(at)adoptivsinn.de
Inhalt: Dieses Adoptions-Album ist einzigartig entworfen für besondere Wunschkinder, Kinder die aus einem anderen Land ihren Weg zu neuen Eltern finden. Es bietet als Tagebuch der Auslandsadoption viel Raum und Anregungen, Erinnerung und Erlebnisse auf dem Weg zueinander und die wunderbaren ersten Tage/Wochen/Monate als Familie festzuhalten:
- die wichtigsten Termine
- die Wurzeln des Kindes
- DER Tag, an dem der Kindervorschlag kam
- alle wichtigen Namen und „technischen Daten“
- die Vorbereitungen und die Reise der Eltern zu ihrem Kind
- die erste Begegnung, der erste Abend als Familie
- unvergessliche Tage in einem Land, das man mit und durch sein Kind immer mehr kennen und lieben lernt


Biografiearbeit

Birgit Lattschar, Irmela Wiemann
Mädchen und Jungen entdecken ihre Geschichte - Grundlagen und Praxis der Biografiearbeit
Juventa Verlag 2011, 240 S., brosch., ISBN 978-3779917779, EUR 16,50
Wer bin ich? Wo komme ich her? Wem gleiche ich? Wer ist meine leibliche Familie? Warum musste ich fort? Warum lebe ich hier? Was wird aus mir? So lauten Fragen von Kindern und Jugendlichen, die von ihren Eltern oder Elternteilen getrennt leben. Durch Biografiearbeit erhalten sie die Chance, ihre Geschichte und ihre aktuelle Lebenssituation zu verstehen und aufzuarbeiten.
Der Band vermittelt lebendig und umfassend die theoretischen Grundlagen und die Praxis der Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen sowohl für Eltern, Pflege- und Adoptiveltern als auch für Bezugspersonen in Heimen oder Tagesgruppen, Beraterinnen und Berater. Er bietet eine Fülle von Anregungen, Vorlagen und Übungen. Die praktische Ausgestaltung eines Lebensbuches wird ebenso vermittelt wie der Umgang mit sensiblen Informationen, mit Trauer und Verlust oder traumatischen Erfahrungen. Konkrete kindgerechte Formulierungsvorschläge für schwierige Themen, wie etwa psychische Erkrankung der Eltern, Gewalt oder Misshandlung in der Familie oder der Umgang mit fehlenden Informationen, geben hilfreiche Orientierungen. Berichte aus der Praxis runden den Band ab und machen deutlich, dass Biografiearbeit ein vielversprechender Weg ist, seelisch verletzten Kindern und Jugendlichen Orientierung und Klarheit über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu geben.

Zum Vorwort

Dazu:
Lattschar, Birgit (2005): „Das Buch über mich“ - Biografiearbeit anhand eines Lebensbuches. In: Forum Erziehungshilfen 3/2005, S. 152-155. Text als PDF herunterladen